14,4 km | 470 hm

gewandert am 09.04.2022


  1. Wegcharakter
  2. Anreise
  3. Tourenbeschreibung
  4. Ausrüstung & Verpflegung
  5. Fragen
  6. Weitere Touren in Schwaben

alex-wandert-halt.de

Schwierigkeitsgrad3/5
Kulturgrad3/5
Naturgrad3/5
Beste JahreszeitGanzjährig
StartpunktWanderparkplatz „Stelle“

Anreise
Wir sind zum Wanderparkplatz „Stelle“ gefahren. Dort gab es ausreichend Platz.

1. Der Auftakt: Die Zipfelbachschlucht

Unsere Tour beginnt, wo der Zipfelbach sich seinen Weg bahnt: in der gleichnamigen Schlucht. Kaum verlassen wir die offene Landschaft, tauchen wir ein in eine andere Welt. Der Pfad verengt sich, wird wurzelig und steinig, und die hohen Bäume lassen nur noch gedämpftes Licht durch. Das konstante Rauschen des Baches wirkt wunderbar als Ausgleich aus dem Arbeitsalltag. Die Luft ist feucht und kühl, selbst an einem warmen Tag. Überall sprießen Moose und Farne an den Felswänden und alten Baumstämmen. Hier und da überqueren wir auf kleinen Holzbrücken das plätschernde Wasser. Es ist eine Wohltat für die Sinne – ein Ort, an dem man spürt, wie die Natur die Oberhand behält.

2. Poesie am Wegesrand: Der Mörikefels

Nach dem verwunschenen Pfad der Schlucht gewinnen wir an Höhe. Der Wald lichtet sich stellenweise, und bald erreichen wir den Mörikefels. Dieser Felsvorsprung, benannt nach dem großen Dichter Eduard Mörike, ist ein ruhiger Ort, der zum Verweilen einlädt. Man kann sich gut vorstellen, wie der Dichter hier vielleicht einst saß, die Landschaft auf sich wirken ließ und Inspiration für seine Verse fand.
Der Mörikefels bietet oft schon einen ersten Blick auf das weite Albvorland, ein kleiner Vorgeschmack auf die grandiosen Panoramen, die uns später noch erwarten.

3. Majestätische Weite: Der Breitenstein

Der Weg zum Breitenstein ist zwar etwas steiler, aber jede Mühe wird tausendfach belohnt. Wenn man aus dem schützenden Wald auf die Felskanzel tritt, verschlägt es einem fast den Atem. Der Blick ist einfach spektakulär. Das gesamte Albvorland breitet sich unter uns aus wie eine riesige Landkarte.

In der Ferne erkennt man die markanten Zeugenberge wie die Teck mit ihrer Burg und die Limburg. Bei klarer Sicht reicht der Blick oft weit über die Region hinaus, bis nach Stuttgart und vielleicht sogar darüber hinaus. Hier oben fühlt man sich klein und gleichzeitig unendlich frei. Es ist der perfekte Ort, um innezuhalten, die mitgebrachte Brotzeit auszupacken und einfach nur zu genießen.

4. Einzigartiger Lebensraum: Das Schopflocher Moor

Vom Fels und weiten Blick geht es nun in eine ganz andere Landschaft: zum Schopflocher Moor. Dieser Ort ist ein lebendes Relikt der letzten Eiszeit und ein echtes Wunder der Natur. Auf einem gut angelegten Bohlenweg wandern wir durch diese einzigartige Feuchtwelt.

Das Moor strahlt eine ganz eigene, fast mystische Atmosphäre aus. Hier wachsen seltene Pflanzen, die man sonst nur in kälteren Regionen vermuten würde. Mit etwas Glück entdecken wir den Rundblättrigen Sonnentau, eine kleine fleischfressende Pflanze, die Insekten mit ihren klebrigen Blättern fängt. Informationstafeln erklären anschaulich die Entstehung und die besondere Flora und Fauna dieses sensiblen Ökosystems. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich das Leben an diese besonderen Bedingungen angepasst hat.

5. Stärkung mit gutem Gewissen: Die Demeterfarm Ziegelhütte

Nach so viel Natur braucht der Mensch auch eine gute Stärkung! Die Demeterfarm Ziegelhütte bietet hierfür die ideale Gelegenheit. Dieser Hof lebt und arbeitet nach den strengen Richtlinien der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Im Hofladen können wir uns mit regionalen, saisonalen und vor allem leckeren Produkten eindecken. Ob frisches Gemüse, selbstgemachter Käse oder ein Stück Kuchen – hier schmeckt man die Qualität und die Leidenschaft für nachhaltige Landwirtschaft. Eine willkommene Pause, um Kraft zu tanken und sich mit Proviant für die restliche Tour zu versorgen.

6. Blick in die Geschichte: Die Kaiserberge am Horizont

Auf unserem weiteren Weg ergeben sich immer wieder Fernblicke, die unsere Augen in die Weite schweifen lassen. Besonders beeindruckend ist der Blick zu den sogenannten „Kaiserbergen“. Am Horizont erheben sich majestätisch der Hohenstaufen, der Stuifen und der Rechberg.

Diese drei markanten Erhebungen sind nicht nur landschaftlich prägnant, sondern auch geschichtsträchtig – vor allem der Hohenstaufen als Stammsitz des Adelsgeschlechts der Staufer. Der Blick zu ihnen ist wie ein Fenster in die deutsche Geschichte und erinnert uns daran, wie viele Geschichten diese alte Landschaft schon erlebt hat.

7. Die Zeitkapsel der Alb: Das Randecker Maar

Den krönenden Abschluss unserer Tour bildet das Randecker Maar. Was auf den ersten Blick wie eine gewöhnliche Senke in der Landschaft aussieht, entpuppt sich als ein geologisches Phänomen von Weltrang. Das Maar ist der Überrest eines ehemaligen Vulkans, genauer gesagt eines Explosionskraters, der vor Jahrmillionen durch eine gewaltige Eruption entstand.

In den Ablagerungen des einstigen Maarsees haben sich über Millionen von Jahren unzählige Fossilien erhalten – Insekten, Pflanzen, Fische und sogar kleine Säugetiere. Sie erzählen die Geschichte einer Zeit, als hier vor 17 Millionen Jahren ein subtropisches Klima herrschte. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, an einem Ort zu stehen, der so tiefe Einblicke in die Erdgeschichte ermöglicht. Man schließt die Augen und versucht sich vorzustellen, wie es hier einst ausgesehen haben muss – eine faszinierende Reise durch die Zeit.

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