9,2 km | 560 hm

gewandert am 11.09.2023


  1. Wegcharakter
  2. Anreise
  3. Tourenbeschreibung
  4. Ausrüstung & Verpflegung
  5. Fragen

Schwierigkeitsgrad4/5
Kulturgrad2/5
Naturgrad4/5
Beste JahreszeitSommer
StartpunktParkplatz am Pragser Wildsee

Anreise
Zum Startpunkt am Pragser Wildsee gelangst du mit dem Auto über das Pustertal, indem du bei Welsberg-Taisten ins Pragser Tal abbiegst; Parkplätze gibt es direkt am See (in der Hochsaison oft reservierungspflichtig). Alternativ kannst du mit dem Zug bis Welsberg reisen und von dort mit Shuttle- oder Linienbussen zum See fahren. In der Hauptsaison empfiehlt sich wegen Verkehrs- und Zufahrtsbeschränkungen unbedingt die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs oder eine frühzeitige Anreise.

Da der Pragser Wildsee ein weltberühmtes Fotomotiv und Touristenziel ist, reisen im Sommer tausende Menschen in Bussen aus allen erdenklichen Ländern an. Deshalb sollte man entwender in der Hauptsaison mit dem ÖPNV anreisen oder bis zur Nebensaison warten, um dann kostenlos bis zum Pragser Wildsee zu kommen und direkt vor Ort zu parken. Glücklicherweise (und ungeplanterweise) befinden wir uns gerade noch am ersten Tag der Nebensaison in den Dolomiten, weshalb wir unsere Tour direkt am Parkplatz neben dem Wildsee starten.
Der, im Naturpark Fanes-Sennes-Prags gelegene, Stausee spiegelt an einem wunderschönem, klaren Morgen die umliegenden Berge „Zwölf Apostel“ und „Kleiner Apostel“ in seinem grün-blauen Wasser. Als wir am Westufer entlang wandern befinden sich bereits viele Menschen am See. Viele machen Fotos, einige Rudern auf Booten und wenige gehen wirklich baden. Wir hingegen sind zum Wandern da und verlassen das Seeufer schnellstmöglichst, um den Menschenmassen zu entgehen.
Unser erstes Tourenziel ist die Grünwaldalm. Der Weg dort hin ist ein einfacher Kiesweg. Da der Tag so wunderbar ist entscheiden wir uns für einen Cappucino auf der Alm im Tal, während wir von umherstehenden Kühen beäugt werden.
Nochmal gestärkt geht es jetzt in den steilen bewurzelten Aufstieg am Schwarzberg (oder Monte Nero die Braies auf italienisch, klingt irgendwie viel besser). Von 1.642 Höhenmeter steigen wir innerhalb von 2 km auf 2.000 Höhenmeter auf. Aber nicht nur der Anstieg bringt uns hier ins Schwitzen. Kurz vor dem höchsten Punkt der Tour sehen wir plötzlich ein riesiges Schuttkarfeld vor uns. Dieses Feld zu queren war tatsächlich technisch sehr herausfordernd, da sich der Weg, je nach Steinrutsch, zu verändern scheint und der Untergrund unglaublich lose ist. Nur in ganz kleinen Schritten, um möglichst wenig Steinrutsch auszulösen, kommen wir voran. Ein falscher Schritt und wir würden ungefähr 40-50 Meter in die Tiefe rutschen und vermutlich schlimmste Verletzungen erleiden.
Heilfroh das unerwartete Abenteuer überstanden zu haben genießen wir dann wenige Meter weiter die unglaubliche Aussicht über den Naturpark. Auf wieder festem Wege schlängeln wir uns nun mehrere Kilometer auf ca. 1970 Höhenmeter durch dichtes Gebüsch entlang des Berghanges. Hierbei sehen wir bereits die Kaseralm.
Die Kaseralm kommt zum perfekten Zeitpunkt. Hungrig kehren wir ein und gönnen uns nach einer wunderbaren Käse-Speck-Platte noch einen Kaiserschmarrn. Hochzufrieden können wir das Essen in der Alm nur empfehlen.
Der Weg führt uns noch einige Meter auf dieser Höhe weiter, wobei wir bei einem Blick gen Tal den Pragser Wildsee wieder entdecken. Dabei denken wie einerseits wie hoch wir doch schon wieder gewandert sind und andererseits wie weit es noch zurük ist. Aber wie so oft sehen Entfernungen beim Wandern weiter aus, als sie sich am Ende dann anfühlen. So auch hier. Wir wandern auf Wurzelpfaden den Hang hinunter und später über grüne, saftige Wiesen wieder zurück zum Pragser Wildsee. Hier erwarten uns wieder viele, v.a. internationale, Touristen.
Wer in der Nähe ist, den See sehen möchte aber dennoch dem Trubel etwas entgehen will, dem kann ich diese Rundwanderung um den Schwarzberg nur empfehlen.

alex-wandert-halt.de

Der Blick hinunter zum Pragser Wildsee auf Höhe der Kaseralm

alex-wandert-halt.de

Der wunderschöne Pragser Wildsee (die ganzen Menschen dort habe ich rausgelassen)

Das gefährlichste Stück der Tour quert ein Schuttkar auf sehr schmalem Wege