Montanwanderweg Biberwier

Montanwanderweg Biberwier

11 km | 680 hm

gewandert am 26.05.2022


  1. Wegcharakter
  2. Anreise
  3. Tourenbeschreibung
  4. Ausrüstung & Verpflegung
  5. Fragen
  6. Weitere Touren in der Zugspitzarena und Garmisch

alex-wandert-halt.de

Schwierigkeitsgrad3/5
Kulturgrad3/5
Naturgrad3/5
Beste JahreszeitGanzjährig
StartpunktDorfmitte Biberwier

Anreise
Im Sommer sollte es keine Parkplatzprobleme in Biberwier Marienberg geben. Für die Wintersaison erbaut, gibt es hier viele Parkplätze. Wir bleiben für ein ganzes Wochenende in Biberwier und wandern direkt von der Unterkunft los.

Montanwanderweg Biberwier

Bereits im Mittelalter und bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde Biberwier in der Geschichte für seinen Bergbau erwähnt. An der „Silberleithe“ wurden in vielen Stollen Silber-, Eisen- und Bleivorkommen abgebaut. Vom stillgelegten Bergbau ist heute fast nichts mehr zu sehen, allerdings bietet der Montanwanderweg mit vielen Informationstafeln einen tollen Einblick in das Leben im Bergbau. Die heute ruhige, vom Tourismus geprägte Gegend muss früher ein Hotspot für Bergarbeiter, Sprengmeister und Ingenieure gewesen sein.

Beginn der Tour


Wir übernachten in Biberwier in einer Ferienwohnung für zehn Personen. Ausgeschlafen geht es nach einem guten Frühstück dann für das ganze Team los. Nur wenige Meter müssen wir gehen, um zum Startpunkt der Wanderung zu gelangen. Ich verspreche den Jungs, dass wir auf dem Weg eine tolle Hütte besuchen werden. Was ich ihnen aber verschweige, ist der steile Aufstieg, den wir direkt zu Beginn bewältigen müssen.

Unser Wanderteam setzt sich vor allem aus ehemaligen Fußballern zusammen. Somit ist eine gewisse Grundlagenausdauer gegeben – sowohl bei den VO₂-Werten als auch bei der Alkoholverarbeitung. Da in den Wanderrücksäcken kiloweise Bier mitgeschmuggelt wird, höre ich die ersten geöffneten Dosen bereits wenige Meter nach dem Start hinter mir. Da auf meinen Hinweis, dass der erste Teil unserer Tour doch sehr anstrengend werden könnte, kein Wert gelegt wird, kann ich mir den ein oder anderen Kommentar nicht ersparen, als die Schnauferei beginnt.

Aufstieg zum Schachtkopf

Die Wanderung führt ohne große Serpentinen direkt geradewegs bergauf. Zuerst noch über grasiges Gelände entwickelt sich der Untergrund zu einem bewaldeten Wurzelweg. Wir biegen dann leicht links auf den Knappensteig ab, da dieser für das kommende Teilstück spannender zu wandern ist (hierbei bleiben wir auf einem Wanderweg und vermeiden den leichter zu gehenden Montanwanderweg). Bereits nach 3,5 km erreichen wir das Gipfelkreuz des Schachtkopfes auf rund 1.700 Meter über Null.

Der Schachtkopf ist kein Gipfel im eigentlichen Sinne, sondern eher ein vorgelagerter Berg am Hang des Schartenkopfes. Er verdankt seinen Namen natürlich dem früheren Bergbau ringsherum sowie den zahlreichen Stollen und Schächten aus dem späten Mittelalter. Ohne es wirklich bemerkt zu haben, wandern wir am Creszentia-Stollen, am Jacobi-Stollen und am Ulrich-Stollen vorbei.

Wir machen kurz Rast und genießen die Aussicht zur Sunnalm am Marienberg sowie auf die himmelblauen Seen im Tal. Von hier aus überblicken wir fast die gesamte Route – den Weg zur Alpe und den Abstieg entlang des grünen Skigebiets hinunter nach Biberwier. In dieser Gruppenkonstellation ist es leider Tradition, an einem schönen Aussichtspunkt einen kleinen Schnaps zu trinken.

Übers Geröllfeld zur Sunnalm am Marienberg


Mit leichter Steigung führt uns der Montanwanderweg am Barbara-Stollen vorbei zu einer großflächigen Geröllmure, die technisch nicht ganz einfach zu überwinden ist. Hier sollte man sich nicht blind auf Komoot verlassen, da sich der Weg im lockeren, rutschigen Geröll häufig verändert.

Nach der Mure folgen wir einem angenehmen Waldweg am Hang des Marienbergs. Laute Geräusche entpuppen sich später als Mountaincarts und Monsterroller, mit denen Menschen in rasanter Geschwindigkeit ins Tal nach Biberwier fahren. Unbeeindruckt peilen wir unsere Einkehr in der Sunnalm an – und verbringen dort den Nachmittag regelrecht „verhockt“.

Erst kurz vor Sonnenuntergang machen wir uns auf den Weg. Statt der offiziellen Forststraße wählen wir die direkte Route über die Skipiste und wandern singend bergab, während die letzten Sonnenstrahlen den oberen Teil der Zugspitze zum Glühen bringen.

alex-wandert-halt.de

Nachdem wir den Schachtkopf erreicht hatten, führte uns der Weg über die gefährlichen Geröllmuren der Marienbergspitze

alex-wandert-halt.de

Der Blick in die Zugspitzarena mit dem Dörfchen Leermos

alex-wandert-halt.de

Linksoben sieht man bereits die Sunnalm am Marienberg und rechtsunten die Seen Biberwier und Blindsee am Fernpass

alex-wandert-halt.de

Der abendliche Blick zur Zugspitze

  • Montanwanderweg Biberwier
    gewandert am 26.05.2022 WegcharakterDie Tour startet mit einem stellenweise steilen, direkten Anstieg und führt über abwechslungsreiche Untergründe wie Wurzelwege, Waldpfade und eine technisch anspruchsvolle Geröllmure. Besonders im Bereich der Mure ist Trittsicherheit… Montanwanderweg Biberwier weiterlesen
  • Von Ehrwald auf die Zugspitze
    gewandert am 08.08.2020 WegcharakterTraumhafte Ausblicke, anspruchsvoll & der Sonne ausgesetztDie anspruchsvolle Wanderung von Ehrwald auf die Zugspitze belohnt die Anstrengung des langen Aufstiegs mit atemberaubenden Panoramablicken und führt erfahrene Bergsteiger durch abwechslungsreiche,… Von Ehrwald auf die Zugspitze weiterlesen
  • Durchs winterliche Murnauer Moos
    Mit 32km² das größte zusammenhängende Hochmoor Mitteleuropas – ein Bohlenweg führt uns durchs mystisch vereiste Hochmoor, während wir im Hintergrund die Berge der bayrischen Voralpen in der tiefstehenden Wintersonne glänzen sehen
  • Um den winterlichen Eibsee
    Die Tour um den Eibsee bietet eine traumhafte Kulisse mit wunderbaren Motiven. Wie man sieht, war ich im Winter dort, was ich jederzeit wieder tun würde. Der See mit seinen 8 kleineren Inseln lässt sich auf einem Wanderweg sehr leicht umrunden, wobei man dennoch ca. 110 Höhenmeter zu absolvieren hat.