Der 1.630 Meter hohe Berg bietet eine wunderbare Aussicht, ist einfach zu besteigen und kann sogar über die Seilbahn der Alpspitz einfach erreicht werden. Folgerichtig wird er auch von Familien und Seilbahntouristen bestiegen. Nicht so an diesem sonnigen Julitag. Wir haben Glück und waren nahezu ganz alleine unterwegs. Zu zehnt und wandern wir mit jeder Menge Kaltgetränken im Rucksack. Man könnte meinen wir wären ein Junggesellenabschied, sind jedoch nur eine Gruppe junger Männer auf Wanderschaft.
Von der österreichischen Seite kommend – aus Jungholz, wandern wir zuerst über eine Forststraße und anschließend über einen kleinen Pfad auf der Südseite des Berges gen Gipfel. Hier ist der Aufstieg steil, aber nicht gefährlich.
Der Gipfel des Edelsberg hat kein eigenes Gipfelkreuz, bittet jedoch eine wunderbare Rundumaussicht auf bspw. das Nebelhorn, das Rubihorn, das Oytal und über den gesamten allgäuer Hauptkamm.

Auf dem Rückweg wandern wir über einen Grat zurück nach Österreich. Als uns die Alpe Stubental in den Blickwinkel fällt, entscheiden wir uns spontan einzukehren. Erschöpft vom heißen Tag erreichen wir vor der Hütte weitere Wanderer, welche uns mitteilen, dass der Hüttenwirt kurz weggefahren sei. Nur wenige Sekunden später hören wir ein lautes dröhnen und erkennen ein gelbes Squad-Bike mit angebrachten Fahnen und einem langhaarigen, wildaussehenden Fahrer, welcher auf dem Gefährt steht, mit vollgas über den Hang heranrasen. „Da ist er ja“, hören wir nur.
Karl – wie wir noch lernen sollten eine Koryphäe und Bekanntheit in der Gegend, bewirtet die Alpe. Der gesprächige Hüttenwirt erzählt uns lange von seiner Vergangenheit und Abenteuern in Asien und der Welt. Gespannt hören wir allen Geschichten zu und vergessen dabei die Zeit. Leicht angeschwipst wandern wir dann die letzten Meter zurück ins Tal nach Jungholz.
Wenn wir in dieser Konstellation wandern, sind solche Touren die schönsten:
Schönes Wetter, ein kleiner Gipfel, ein sportlicher Tag, eine Hütte auf dem Weg und ein gutes Essen und Getränk.