Der Remstalweg

Der Remstalweg

215 km | 5.070 hm | 11 Etappen

gewandert 2023/2024


  1. Wegcharakter
  2. Anreise
  3. Etappen
    Etappe 1: Von Fellbach nach Strümpfelbach (16,5 km)
    Etappe 2: Von Strümpfelbach nach Schorndorf (22 km)
    Etappe 3: Von Schorndorf nach Unterkirneck (17,3 km)
    Etappe 4: Von Unterkirneck nach Straßdorf (12 km)
    Etappe 5: Von Straßdorf nach Heubach (19,4 km)
    Etappe 6: Von Heubach nach Mögglingen (23,5 km)
    Etappe 7: Von Mögglingen nach Schwäbisch Gmünd (21,6 km)
    Etappe 8: Von Schwäbisch Gmünd nach Lorch (20,1 km)
    Etappe 9: Von Lorch nach Miedelsbach (24,2 km)
    Etappe 10: Von Miedelsbach nach Rohrbonn (18,8 km)
    Etappe 11: Von Rohrbronn nach Neustadt (19,2 km)

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Schwierigkeitsgrad2/5
Kulturgrad4/5
Naturgrad3/5
Beste Jahreszeitganzjährig
StartpunktFellbach

Anreise
Der Startpunkt des Remstalwegs ist in Fellbach und der offizielle Endpunkt bei Neckarrems (dort wo die Rems in den Neckar fließt). Ich starte meine Tour direkt am Bahnhof Fellbach und beende sie in Neustadt am Bahnhof (5 Kilometer vor Neckarrems). Aufgrund des Hochwassers 2024 waren die letzten Kilometer etwas schwieriger zu begehen.

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Die Y-Burg erinnert weniger an eine tatsächliche Burg, ist jedoch durch seine würfelartige Form hier in der Gegend bekannt

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Der Blick ins Remstal vom Kappelberg

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Das Esslinger Tor empfängt uns auf dem Weg in den schwäbischen Schurwald

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Lobenrot begrüßt alle Remstalgänger über einen, mit Birnenbäumen flankierten, Weg. Die Einheimischen haben jeden Birnenbaum sorgfälltig beschriftet und beschrieben. Ein Real-Life-Birnenlexikon also. Namentlich kenne ich sowieso nur die Williams Christ Birne.

Mein Highlight der Etappe hat sich der Remstalweg bis zum Schluss aufgehoben. Nachdem ich mich aus Lobenrot verabschiede wandere ich auf einem Wiesenweg voller riesiger Skulpturen. Gleichzeitig packt mich der Ausblick hinab ins Remstal. Mein diesjähriger Ausflug nach Südtirol lässt mich diesen Abschnitt direkt mit der Seiser Alm vergleichen – deshalb taufe ich meinen Weg hinab zum Etappenziel Strümpfelbach die schwäbische Seiser Alm.

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Der westliche Teil des Remstales ist durch den Weinbau geprägt

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Die gelben Schilder sind über den gesamten Remstalweg ausgehängt und begleiten uns über alle Etappen

Die Vegetation verändert sich auf dieser Etappe merklich. Anfangs noch eine Tour durch Weinreben, wandert man bei Winterbach eher durch große Wiesen voller Obstbäume. Im letzten Drittel befindet man sich dann mitten im schwäbischen Mischwald – dem Schurwald.
Bei Winterbach komme ich an einem Stausee vorbei. Ein Wasserrückhaltebecken für den Lehenbach. Jedoch ist der See eher bekannt für seinen FKK-Abschnitt, welchen sich die Textilfreien mit den örtlichen Kühen teilen.
Beendet wird die Tour ca. 5 km weiter in Schorndorf. Von dort gibt es wieder eine ÖPNV Anbindung und mehrere Übernachtungsmöglichkeiten.

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Je mehr wir gen Osten wandern, desto waldiger oder auch weiter wird die Gegend. Die Pferde haben hier viel Platz und tolle Wege

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Straßdorf ist leider nicht an die Bahn angebunden. Es fährt allerdings ein Bus bis nach Schwäbisch Gmünd.

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Der schwäbische Wald kann im Herbst echt mystisch sein

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Römische Ruinen werden uns auf dem Remstalweg öfter begegnen. Der berühmte Limes ist allerdings nur noch im Mathebuch auffindbar

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Ein toller Blick hinunter nach Heubach

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Die Bunkeranlage liegt auf dem Remstalweg. Sie wurde von der US-Armee in den 1950ern errichtet und diente als Lager für Ausrüstung und Munition.

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Der Scheuelberg-Gipfel liegt zwar nicht ganz frei, ein Gipfelkreuz gibt es trotzdem für jeden Besteiger anzufassen

Meine persönliche Lieblingstour des gesamten Remstalweges, weil sie für mein Remstalherz einfach alles hat: eine sportliche Herausforderung, einen Berg, eine Ruine, Waldabschnitte, den Remsursprung, ein Dörfchen und einen Feldabschnitt.
Heute begleiten mich David und David (Dave) auf meiner Tour. Beide hatten sich auf meinen Aufruf zum wandern in der Heimat gemeldet. Wir wählen einen sonnig verschneiten Januartag. Die Höhenmeter des Tages werden direkt zum Anfang absolviert. An der Ruine der Burg Rosenstein gibt es sogar noch den Burggraben hoch oben der mit einer Brücke zum restlichen Berg überbrückt wird. Nachdem wir über mehrere tolle Ausblicke entlang des Weges staunen und versuchen Dörfer in der Ferne zu identifieren, gelangen wir an die „große Scheuer“. Glücklicherweise haben wir einen Tag erwischt, an dem meterlange Eiszapfen von der Decke ragen. Unglücklicherweise sehen diese Mordwaffen nicht ganz stabil aus, weshalb ich mich für ein rasches Weiterkommen ausspreche.
Der Remstalweg führt uns nun bergab durch Lautern und Lauterburg in Richtung Remsursprung. Im Sommer befindet sich hier eine Murmelbahn, im Winter können wir dafür die Ruhe am Weg bis zur Quelle genießen. Die Rems entspringt hier ganz unscheinbar aus einem Fels mitten im Wald. Dieser unscheinbare Ort markiert uns nun das östliche Ziel unserer Mehrtagestour. Ich bin das gesamte Remstal von Fellbach rauf bis zum Ursprung gewandert und nun geht es auf der Nordseite des Tals wieder in Richtung Stuttgart. Dies war der spannende Teil der Etappe, nun beginnt der einfache und für viele weniger schöne Abschnitt, da wir nun Essingen durchqueren und anschließend über eine Landstraße in Richtung Mögglingen entlang der Felder wandern. Mir persönlich gefallen aber Touren mit Abwechslung und genau das habe ich von der Etappe 6 erhalten.

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Die große Scheuer. Eine große Höhle mit einem Durchgang. Sie diente wohl bereits in der Bronzezeit als Wohnhöhle. Heute bestaunen Touristen im Winter die teils menschengroßen Eiszapfen

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Winter wonderland über dem Dörfchen Heubach. Die schwäbische Alb an einem sonnigen Wintertag – traumhaft

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Geschafft! – der Remsursprung. Sozusagen die Hälfte der Strecke erreicht. Von jetzt an geht es wieder flussabwärts bis die Rems in den Neckar mündet.

Das schöne am Remstalweg ist, dass es Etappen für jede Jahreszeit gibt. Diese Etappe wäre im Sommer vermutlich stinklangweilig, jedoch ist sie perfekt für eine Wintertour. Denn sie führt recht flach und unspektakulär auf der Nordseite des Remstals. An einem klaren Wintertag lohnt sich jedoch der Ausblick über vereiste Felder bis zur schwäbischen Alb.

Eine Anreise mit dem Auto ist nicht nötig, da sowohl Mögglingen als auch Schwäbisch Gmünd super an den ÖPNV angebunden sind. Die Tour führt hier auch von Bahnhof zu Bahnhof.

Zwar sieht man nicht mehr viel von ihm, dennoch begleitet uns der Limes auf dieser Etappe. Der römische Grenzwall verlief in dieser Region und schützte das südlich gelegene antike Reich vor „barbarischen“ Einfällen wie bspw. von den Sueben (Schwaben).

Ansonsten ist die dies eher ein gemütlicher Sonntagsspaziergang. Mein Highlight ist der wunderbare Ausblick auf die 3 Kaiserberge und den Albtrauf.
Proviant solle eingepackt werden, da es auf der Wanderung keine Einkehrmöglichkeiten gibt.

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Limesweg und Remstalweg führen einige Kilometer auf gemeinsamen Wegen. Spannend zu wissen, dass sich hier vor 2000 Jahren Römer und Germanen bekämpften.

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Auch diese Etappe führt von Bahnhof zu Bahnhof und ist damit wunderbar geeignet für eine Tagestour, ohne gleich eine Rundwanderung sein zu müssen. Ich nehme den Regionalexpress nach Schwäbisch Gmünd und bin dort mit einem Freund verabredet.
Fast vollständig auf dem HW6 (Limesweg) wandere ich die heutige Etappe an einem schönen Märztag. Während ich dem Limes folge, lerne ich, dass er im Rotenbachtal vom rätischen in den obergermanischen Limes übergeht. Der Weg ist vollständig befestigt außer im gerade erwähnten Rotenbachtal. Hier gibt es unbefesigte, steile Auf- und Abstiege.
Zum Ende ärgere ich mich über die Wegführung, da man gefühlt unnötigerweise einen Umweg bis nach Lorch geht. Bin dann aber doch darüber sehr glücklich, da ich sonst die berühmten württembergischen Mammutbäume verpasst hätte. Diese sind an verschiedensten Orten in Württemberg zu finden. 1864 beauftragte König Wilhelm die Bestellung von Mammutbaum-Samen aus Amerika. Ohne zu wissen, wie winzig diese Samen sind, bestellte er ein ganzes Pfund. Weshalb ca. 200.000 Samen gesendet wurden. Da so viele Bäume nicht in die königliche Wilhelma passen sollten, wurden sie in ganz Württemberg verteilt und eingepflanzt. Deshalb können die schwäbischen Wanderer noch heute Mammutbäume in de hiesigen Wäldern bestaunen. Einige Exemplare sind bei Lorch auf dem Remstalweg zu finden.
Als letzten Abstieg des Tages kommen wir dann in die Schelmenklinge. Eine kleine Schlucht mit einem Bach. Im Sommer werden hier Wasserspiele ausgestellt, was natürlich v.a. Familien magisch anzieht.
Keinesfalls unerwähnt bleiben darf das Kloster Lorch am Ende der Etappe. Hier gibt es eine Falknerei mit vielen wunderschönen Wildvögeln wie den Weißkopfadler oder die Schneeeule. Das Kloster wurde 1102 von den Staufern gegründet und diente als deren Hauskloster. Das Benediktinerkloster wurde während der Reformation in eine evangelische Klosterschule umgewandelt.

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Das nördliche Remstal ist geprägt vom dichten schwäbisch-fränkischen Wald

Kalifornische Mammutbäume sind überall in Württemberg zu entdecken

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An einem heißen Tag im Mai wandere ich wieder von Lorch los. Direkt neben dem Kloster Lorch steht ein nachgebildeter Limes-Wachturm in Originalgröße. Den Aufstieg kann ich mir nicht entgehen lassen.
Die heutige Wanderung führt größtenteils durch den Wald auf befestigten Straßen (mit kleineren Ausnahmen siehe Foto…). Jedoch handelt es sich dennoch um eine sportliche Tagesetappe. Über 24 km und 550 Hm gilt es den Schorndorfer Vorort Miedelsbach zu erreichen. Hierbei wandere ich auf einem Höhenzug entlang Dörfern wie Plüderhausen und Urbach sowie vorbei an Gutshöfen wie dem Bärenbach.
Bei Urbach komme ich zu einer tollen Aussichtsplattform. Neben der weiten Sicht ins Remstal erhalte ich auch Informationen zu einem tragischen Erdrutsch, von dem Urbach vor ein paar Jahren heimgesucht wurde. Hier bewegt sich die Erde weiter bergab, wobei einige „Stücklesbesitzer“ ihren Grund und Boden unter den Füßen weggezogen bekommen.
Außer einem lebhaft quakendem Froschteich besticht die Etappe eher aus natürlichen Highlights und weniger kulturellen Gütern. Vor allem im Frühjahr kriecht, fliegt, blüht und quakt es hier aber an jeder Ecke.

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Heute gehts durchs hohe Gras

Blick ins Remstal über Urbach vom Gänsberg

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